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NACHSORGE
- Nach der Krebsbehandlung schließen sich für viele Patientinnen mit einem Genitalkarzinom Rehabilitation und Nachsorge an.
- Die "Reha" soll die Rückkehr in den Alltag erleichtern, den Erfolg der
Behandlung sichern sowie Spätfolgen und Einschränkungen durch
Krankheit oder Behandlung vorbeugen: Dazu gehören medizinische
Betreuung und bei Bedarf auch psychologische Unterstützung.
- Die Nachsorge dient dazu, mögliche Rückfälle und Zweitkarzinome frühzeitig zu erkennen und Krankheits- oder Therapiefolgen zu behandeln.
- Im Mittelpunkt der Nachsorgetermine stehen das Gespräch mit dem Arzt, sowie eine körperliche Untersuchung. Was an weiteren Untersuchungen hinzukommt, hängt zum Teil von der individuellen Situation ab. Bei vielen Frauen gehören eine Scheidenspiegelung, gegebenenfalls ein Pap-Abstrich in der Scheide und am Übergang zum Gebärmutterhals, ein HPV-Test oder auch eine Ultraschalluntersuchung des Unterbauchs hinzu. Diese Untersuchungen sind die gleichen, die auch bereits zur Diagnostik angewandt wurden.
Wichtige Fragen, die wir abklären
- Wie ist der Allgemeinzustand?
- Treten Probleme auf, die vermutlich unmittelbar mit der Erkrankung oder ihrer Behandlung zusammenhängen?
- Gibt es gesundheitliche Beschwerden, die möglicherweise auf einen Rückfall hindeuten?
Wie häufig finden die Termine statt?
Zu Art und zeitlichen Abständen der Untersuchungen existieren Empfehlungen in der ärztlichen Leitlinie. Sie dienen als Orientierung für Ärzte. Im Einzelfall sind aber durchaus Abweichungen möglich, etwa wenn beim Abschluss der ersten Behandlung noch gesundheitliche Probleme bestehen, oder wenn andere Erkrankungen die Krebsbehandlung beeinflussen.
Wenn man keine Beschwerden hat: Fühlt man sich allgemein gut? Dann lautet die Empfehlung, in den ersten drei Jahren alle drei Monate zur Nachsorge zu gehen. In den folgenden zwei Jahren genügen in der Regel halbjährliche Untersuchungsabstände. Nach fünf Jahren folgen jährliche Kontrollen.
Wenn man Beschwerden hat: Gibt es gesundheitliche Probleme? Oder hat man gar den Verdacht, dass der Krebs zurückgekommen sein könnte? Dann sollte man als Betroffene nicht bis zum nächsten geplanten Nachsorgetermin warten. Der Arzt wird dann je nach Art der Beschwerden umfangreichere Untersuchungen durchführen. Bei Verdacht auf ein sogenanntes Rezidiv erfolgt auch eine Gewebeentnahme. Bestätigt sich der Verdacht, folgen weitere Untersuchungen. Sie sollen Aufschluss darüber geben, ob es sich um einen lokalen Rückfall handelt, oder ob sich der Tumor möglicherweise ausgebreitet hat.
Wenn die Erkrankung durch die erste Behandlung gebremst, aber nicht geheilt werden konnte: Frauen in dieser Situation benötigen eine individuelle Behandlungsplanung. Bei Ihnen gehen die Untersuchungen nach der Erstbehandlung daher fließend in die weitere Therapie über.
Ziele der Nachsorge
- Therapienebenwirkungen zu erkennen und zu behandeln
- notwendige Rehabilitationsmaßnahmen einzuleiten
- Patientinnen bei Bedarf psychoonkologisch und psychosozial zu betreuen
- einen Krankheitsrückfall (Rezidiv) frühzeitig zu erkennen
- die Lebensqualität der Patientinnen zu verbessern
Sie haben Beschwerden?
Warten Sie nicht bis zum nächsten Nachsorgetermin
vereinbaren Sie gleich einen Termin
Zur Nachsorgeuntersuchung gehören in der Regel
- eine Befragung nach Beschwerden und Symptomen (Anamnese)
- eine gynäkologische körperliche Untersuchung, bestehend aus einer Tastuntersuchung und einer Spiegeluntersuchung mit Spekulum
- eine Tastuntersuchung des Enddarms sowie
- ein Ultraschall über die Scheide
Wichtig zu wissen: Patientinnen, die erblich bedingt an Eierstockkrebs erkrankt sind, werden während der Nachsorge auch intensiv auf weitere Krebserkrankungen überwacht, zum Beispiel auf Brustkrebs oder Darmkrebs.